Traditionen
zu pflegen geht oft einher mit der nicht nur in Franken geläufigen
Formel „Das haben wir schon immer so gemacht“. So manch einer
fragt sich regelmäßig: „Wozu das alles?“, wenn wieder einmal
eine der „traditionellen“ Veranstaltungen ansteht, die sich eher
als sinnentleertes Ritual beschreiben lassen. Anders am
Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium: Denn obwohl sich die Bilder
gleichen, ist die Tradition eben nicht trockene, „tote“ Materie,
sondern wird durch die jungen Menschen, Schülerinnen und Schüler,
buchstäblich lebendig gemacht und vital erhalten, die sich jedes
Jahr aufs Neue bewusst dafür entscheiden, die Erlöse diverser
Benefizveranstaltungen – in einer weiteren Tradition des WEG
natürlich in musikalischer Form – einem besonderen Mitmenschen und
Mitschüler zur Verfügung zu stellen und ihm damit nicht nur
Verbundenheit zu demonstrieren, sondern ganz pragmatisch das Leben zu
erleichtern: Die stolze Summe von 1650,- Euro durfte der nicht minder
stolze Schuldirektor des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums, Dr.
Richard Kifmann, dieser Tage dem ehemaligen Abiturienten „seines“
Gymnasiums, dem seit einem Sportunfall vom Hals abwärts
querschnittsgelähmten Musiker und Musiklehrer Bernd Jörka aus
Kleinschwarzenlohe, übergeben. Clubfan Jörka, der sich selbst auf
seinem Weblog (http://blog.joerka.de)
als „Steh-auf-Man“ bezeichnet – was nicht erst zutrifft, seit
die Krankenkasse ihm letztes Jahr einen Rollstuhl mit Stehfunktion
genehmigt hat – kann sich sicher sein, dass er auch für den „Club“
der WEGler kein abgehobener Sockelheiliger, sondern ein Ehrenmitglied
ist und bleibt.
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